Ergebnisse 2018

Im Jahr 2018 erinnern wir uns in Darmstadt an die tragischen Tage vor 100 Jahren (im Jahr 1918 wurden alle Mitglieder der Zaren und Großfürsten Familien brutal ermordet). Aus diesem Grund läuft in Darmstadt das Programm “Zarentage 1918 – 2018”

(www. Zarentage.de).

Die Veranstaltungen sind

  • der Hundertjahrfeier zum Gedenken an den Tag der Ermordung der Großfürstin Jelisaweta Fjodorowna (geb. Prinzessin Elisabeth von Hessen  und bei Rhein ) und der Zarenfamilie: Zar Nikolaus II., Zarin Alexandra Fjodorowna (geb. Prinzessin Alix von Hessen und bei Rhein) und deren Kinder,
  •    dem 150. Jahrestag der Geburt des Zaren Nikolai II.,
  •    dem 154. Jahrestag der Geburt der Prinzessin Ella,
  •    dem 200. Jahrestag der Geburt des Zaren Alexander II. gewidmet.

Ein großes Projekt “Zarentage 1918 — 2018” wurde am 19. Mai mit dem Feier des 150.  Jahrestag der Geburt des Zaren Nikolai II. eröffnet. Die Mitglieder der Russischen Kapelle haben  zu diesem Anlass eine Gruppe von Pilgern aus München bei sich begrüßt.

Mit der Erlaubnis Seiner Königlichen Hoheit des Landgrafen Donatus, dem Vorstand des Hessischen Hauses, wurden an diesem Tag für orthodoxe Christen die Tore des 1724 erbauten Parkkomplexes um Schloss Wolfsgarten geöffnet. Im Schloss Wolfsgarten bei Langen verbrachten die Großfürstin Jelisaweta Fjodorowna und die Zarin Alexandra Fjodorowna ihre Kindheit. Später kamen sie mit ihren Familien hierher, als sie Verwandte in Darmstadt besuchten. Von Zar Nikolai II., der dieses Schloss und den Park mehrmals besuchte, sind zahlreiche Fotos erhalten geblieben. Am 19. Mai 2018 wurde eine dem Zaren Nikolai II. sowie der Zarenfamilie gewidmete und geweihte Andacht in der Kapelle des Heiligen Bonifatius im Park von Schloss Wolfsgarten gehalten.

 

Am 6. Juni 2018 (Geburtstag der Zarin Alexandra Fjodorowna) wurde eine Führung im hessischen Staatsarchiv Darmstadt veranstaltet. Man konnte Originaldokumente mit dem Siegel und der Unterschrift der Hohen Persönlichkeiten, Fotos mit der Zarenfamilie und Briefe von  Jelisaweta Fjodorowna anschauen.

 

Vom 6. Juni bis zum 5. August 2018 hat in Darmstadt die Fotoausstellung “Alix und Ella” stattgefunden.  Diese war der Hundertjahrfeier des Gedenkens an den Tag der Ermordung der Neu-Märtyrer der Russischen Kirche gewidmet. Alexandra Prinzessin von Hessen und bei Rhein (Alix), die spätere russische Zarin Alexandra Fjodorowna, und ihre Schwester Elisabeth Prinzessin von Hessen und bei Rhein (Ella), die spätere Großfürstin Jelisaweta Fjodorowna, wurden beide in der Stadt Darmstadt geboren und sind dort neben Aufenthalten in Schloss Wolfsgarten im Neuen Palais aufgewachsen. Bei der Fotoausstellung wurden seltene Fotos, Zeugnisse und Archivalien, die die Entwicklung der selbstlosen Natur der herausragenden Heldinnen ihrer Zeit gezeigt haben, dargestellt.

Der erste Teil der Fotoausstellung und des Kataloges berichtet über das Leben von Alexandra Fjodorowna (Prinzessin Alix) in Darmstadt, über die Prinzipien der Erziehung in der Familie des Großherzogs Ludwig IV., über die Tragödie und Verluste, über ein Treffen mit dem künftigen Zaren von Russland, gewöhnliches Familienleben, Ankunft in Darmstadt und den Weg der Zarenfamilie zur Heiligkeit.

Der zweite Teil ist der Großfürstin Jelisaweta Fjodorowna (Prinzessin Ella) gewidmet und verdient besondere Aufmerksamkeit des Betrachters. Für diesen Teil wurden Begebenheiten ausgewählt, die Schritt für Schritt und Jahr für Jahr zu einem  Aufblühen der besten inneren Eigenschaften eines Menschen führen. Die Religiosität der Eltern der hessischen Prinzessin spiegelte sich in den Taten der orthodoxen Heiligen wider.

Am 10. Juni 2018 fand  eine Führung in den Park Rosenhöhe zu den beiden Mausoleen statt. Im Neuen Mausoleum sind die Eltern von Großfürstin Jelisaweta Fjodorowna und Zarin Alexandra begraben. Während der Führung konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieser Veranstaltung das Alte und das Neue  Mausoleum besuchen und sich mit der Geschichte der großherzoglichen Familie befassen.

 

Am 29. Juni 2018 fand im Schloss Heiligenberg ein Konzert des Chors der Russischen Kapelle statt, das dem „200. Jahrestag der Geburt des Zaren Alexander II.“ gewidmet war. Der russische Zar hat mit  großem Vergnügen die Sommermonate im deutschen Schloss, wo seine Gattin Maria  Alexandrowna geboren wurde, verbracht. Bis heute halten die Mitarbeiter des Schlosses die Erinnerung an den  Zar Alexander II. und seine Frau wach.

So wie in jedem Jahr haben in der Russischen Kapelle in Darmstadt am 17. Juli 2018, am Tag der Ermordung der Zarenfamilie, die Göttliche Liturgie und  die Kreuzprozession stattgefunden.

Am 18. Juli 2018 hat der Chor der Russischen Kapelle während des Benefizkonzertes in der großen Sankt-Elisabeth-Kirche in Erinnerung an Prinzessin Ella gesungen. Die Heilige Elisabeth von Thüringen ist die „Stammheilige“ des Hessischen Hauses. Sie stellte ihr Leben in den Dienst für Kranke und Bedürftige. Zu ihren Ehren wurde Prinzessin Ella auf den Namen Elisabeth getauft.

Mit dem jährlichen Elisabethen-Tag am 1. November (Geburtstag der Großfürstin Jelisaweta Fjodorowna) werden dann die Zarentage in Darmstadt beschlossen.

Die Fotoausstellung und die Konzerte stießen auf großes Interesse bei Publikum und Presse. Für viele orthodoxe Menschen in Deutschland ist Jelisaweta Fjodorowna eine Verbindung zwischen Russland und Deutschland. Während Jelisaweta Fjodorowna in Russland von allen Christen der Russisch-Orthodoxen Kirche verehrt wird, ist sie zur gleichen Zeit  in Deutschland noch wenig bekannt. Für viele Gäste war die Tatsache eine große Entdeckung, dass die hessischen Prinzessinnen in der russischen Geschichte einen unschätzbaren Beitrag leisteten.

Die Idee, die Fotoausstellung zu erstellen und diese zu verwirklichen, stammt von der Kaiserlichen Orthodoxen Palästina-Gesellschaft e.V. (KOPG) in Darmstadt.

 

Die Kaiserlich Orthodoxe Palästina-Gesellschaft  wurde im Jahre 1882 auf Anregung von Wassili Nikolajewitsch Chitrowo durch einen Ukas (Erlass) des Zaren Alexander III. gegründet. Erster Vorsitzender der Gesellschaft war Großfürst Sergej Alexandrowitsch. Nach dessen Ermordung im Jahr 1905 folgte seine Witwe Großfürstin Jelisaweta Fjodorowna als Vorsitzende. Die Initiatorin zu der späteren Gründung der Gesellschaft war Zarin Maria Alexandrowna,  gebürtige Prinzessin von Hessen und bei Rhein, Ehefrau von Zar Alexander II., Mutter von Zar Alexander III. und Großfürst Sergei, Großmutter von Zar Nikolai II. Diese Idee kam ihr nach einem Besuch in Jerusalem.

 

Historisches Motto der Gesellschaft: «Um Zions will ich nicht schweigen, und um Jerusalems willen will ich nicht innehalten».

Die grundlegenden Ziele der Gesellschaft sind – Erhaltung der geistigen Bindungen Russlands zum Heiligen Land, Erhaltung 

des kulturellen und historischen Erbes, Entwicklung der freundschaftlichen Beziehungen zwischen Russland und Ländern und Völkern des Nahen Ostens, humanitäre und erzieherische Missionen, die Unterstützung der orthodoxen Pilger und die Unterstützung der Orthodoxie.

Im Juli 2017 wurde die erste hessische Niederlassung in Darmstadt, der Heimatstadt der Großfürstin Jelisaweta Fjodorowna, gegründet. Seitdem ist unsere Niederlassung aktiv daran beteiligt, die Erinnerung an die hessischen Prinzessinnen und die Zarenfamilie zu bewahren.

 

Die Märtyrerin der Orthodoxen Kirche Jelisaweta ist für mich ein Beispiel für christliche Wohltätigkeit und Barmherzigkeit. Zur gleichen Zeit wurde die ganze Zarenfamilie heiliggesprochen als ein Beispiel für Ehe, Familie und Treue.

 

Wir danken unserer himmlischen Helferin und Patronin, der heiligen Märtyrerin Jelisaweta, deren Anwesenheit wir hier in ihrer Heimat ständig fühlen, dass wir die „Zarentage in Darmstadt“ organisieren und durchführen konnten. Wir danken auch allen Menschen, die uns mit Rat und Tat geholfen haben, dieses Projekt umzusetzen.

 

Denis Sudobin

Vorsitzender der Kaiserlichen Orthodoxen Palästina-Gesellschaft e.V.