Forum in Berlin: Zur Förderung des kulturellen Erbes
Am 7.März haben die Mitglieder der Hessischen Niederlassung der KOPG die Eröffnung des Forums in Berlin besucht. Die Veranstaltungen fanden im Rahmen des internationalen Kulturprojekts „Russische Saisons“ in Deutschland statt.
„Russische Saisons“ ist ein groß angelegtes Projekt, mit dem sich die russische Kultur dem ausländischen Publikum präsentiert. Initiiert wurde es von der Regierung und vom Kulturministerium der Russischen Föderation. Im Rahmen des Festivals treten in einem Land im Ausland im Laufe eines Jahres die besten russischen Künstlergruppen auf, werden Ausstellungen aus den Sammlungen der größten russischen Museen gezeigt, Zirkusfestivals veranstaltet, finden Premieren russischer Filme und andere Projekte statt. Das internationale Kulturprojekt „Russische Saisons“ ist nach den legendären Tourneen der Ballett-Truppe von Sergei Djaghilew benannt und fand erstmals 2017 in Japan statt. Es zählte damals mehr als 3,5 Millionen Zuschauer in 42 japanischen Städten. Im Jahr 2018 ist Italien das Gastland. 2019 fand das Projekt in Deutschland statt.
Die Mission der „Russischen Saisons“ ist die Eröffnung neuer Möglichkeiten für den interkulturellen Dialog. Dies ist die Quintessenz der Kulturdiplomatie des 21. Jahrhundert. Dieser Kulturmarathon fördert die Entwicklung der partnerschaftlichen Beziehungen zwischen den Regionen verschiedener Länder, die Zusammenarbeit staatlicher, öffentlicher und privatwirtschaftlicher Einrichtungen im Kulturbereich sowie die Nutzung des historischen und kulturellen Erbes zur Ausweitung des interkulturellen Dialogs.
Vom 6. bis zum 8. März veranstaltete das Kulturministerium der Russischen Föderation im Russischen Haus der Wissenschaft und Kultur in Berlin die Eröffnung der Veranstaltungsreihe Tage der geistigen Kultur Russlands in Deutschland. Am 6. März wurden die Konferenz „Musikalisches Erbe Russlands und Deutschlands“ und das Rundtischgespräch „Geistliche Musik, Kunstmusik und zeitgenössische Musik“ unter Mitwirkung von Vertretern aus musikalischen Einrichtungen, Museen, gesellschaftlichen Organisationen, Komponisten, Interpreten und Wissenschaftlern veranstaltet. Unter den Rednern waren Vertreter des Russischen Nationalmuseums für Musik, der Staatlichen Akademischen Kapelle St. Petersburg, des Moskauer Tschaikowski-Konservatoriums, des Staatlichen Instituts für Kunstwissenschaft, des Theatermuseums in Berlin, Berliner Musikinstrumenten-Museums, der Westfälischen Wilhelms-Universität (Universität Münster), des Klubs Dialog und der Glinka-Gesellschaft in Berlin.
Die Fachleute schätzten die kulturellen und musikalischen Verbindungen beider Länder sowie die gegenseitige Beeinflussung der musikalischen Traditionen ein, diskutierten die Bereiche der musikwissenschaftlichen Forschungen, Fragen der Erstellung von Konzertrepertoires und der praktischen Zusammenarbeit. Als Initiator und Moderator der Konferenz sowie des Rundtischgesprächs trat der Generaldirektor des Russischen Nationalmuseums für Musik Michail Brysgalow auf.
Zum Abschluss der Veranstaltungen wurde ein festliches Klavierkonzert gegeben. Erstmals in Deutschland wurde Musik des russischen und sowjetischen Komponisten Nikolai Golowanow aufgeführt, im Laufe des Konzerts erklangen außerdem Werke von Pjotr Tschaikowski und Michail Glinka.
Am 7. März fand die Hauptveranstaltung der Tage der geistigen Kultur Russlands in Deutschland statt: ein bilaterales Forum, das für das kulturelle Erbe und Routen der geistigen Kultur wirbt. Die Veranstaltung zeigte innovative Projekte führender russischer Kulturinstitute, wurde die Erweiterung des russisch-deutschen Dialogs im Bereich der Erhaltung und Propagierung des kulturellen und geistigen Erbes sowie die Festigung der Verbindungen auf Museumsebene fördern.
Im Verlauf des Forums wurden die Staatssekretärin und stellvertretende Kulturministerin der Russischen Föderation Alla Manilowa, der Außerordentliche und Bevollmächtige Botschafter der Russischen Föderation in der Bundesrepublik Deutschland Sergej Netschajew, die Generaldirektorin der Staatlichen Museumsanlage „Kischi“ Jelena Bogdanowa, die Generaldirektorin des Museumsschutzgebiets Wladimir-Susdal Swetlana Melnikowa, der Direktor der Kirillo-Beloserski-Museumsanlage Michail Scharomasow, die stellvertretende Generaldirektorin des Staatlichen vereinigten Museumsschutzgebiets Nowgorod Olga Sobolewa, der Berater des Direktors der Allrussischen M.-I. Rudomino-Bibliothek für ausländische Literatur Miguel Palacio, der leitende Spezialist für Wissenschaft und Bildung des Staatlichen Russischen Museums Walerij Achunow sowie Vertreter führender Pilgerzentren aufgetreten. Darüber hinaus wurde den deutschen Partnern das Hauptereignis des russischen Museumskalenders – das internationale Festival „Intermuseum“ – vorgestellt.
Zum Abschluss aller Reden dankte Denis Sudobin, Leiter der hessischen KOPG, Alla Manilowa für die Unterstützung, die das Ministerium bei der Eröffnung der Ausstellung in Hessen im Dezember 2017 in Frankfurt geleistet hatte. Frau Manilowa teilte den Zuschauern mit, dass sie 2017 leider keine Ausstellung abhalten und Darmstadt besuchen konnte. Sie hofft, die Ausstellung in naher Zukunft eröffnen zu können. Sofia Gracheva, Generaldirektorin von RUSIZO, wird zu diesem Thema zum Kurator ernannt.
Denis Sudobin überreichte Alla Manilowa einen Geschenkkatalog der Fotoausstellung „Zarentage 1918-2018“. Die Ausstellung wurde vom KOPG in Darmstadt organisiert und widmete sich den tragischen Ereignissen von vor 100 Jahren. Es sei darauf hingewiesen, dass das letzte bedeutende Ereignis des Jahres 2018, das in direktem Zusammenhang mit den Denkmälern des europäischen Kulturerbes steht, die Eröffnung von Sergei Stepaschin einer Gedenktafel zu Ehren der heiligen Märtyrerin Jelisaweta Fjodorowna in Darmstadt war.
Am Abend des 7. März wurden im Russischen Haus der Wissenschaft und Kultur in Berlin zwei Ausstellungen eröffnet: „Kischi – das achte Weltwunder“ Die Staatliche Museumsanlage „Kischi“ – Meisterwerk der Liste des Weltkulturerbes der UNESCO und die Ausstellung von Kinderzeichnungen „Die Seele Russlands“, die die besten Arbeiten von Schülern russischer Kunstschulen zeigte. Abschluss des Kulturprogramms zur Eröffnung der Tage war das Galakonzert „Russisches Souvenir“ mit klassischer Musik in der Interpretation junger Talente Russlands unter der Leitung des Preisträgers internationaler Wettbewerbe Oleg Wajnstejn. Die Musiker hatten komplexes Programm vorbereitet, das Werke sowohl russischer, als auch internationaler Komponisten umfasste.
Am 8. März werden die Veranstaltungen der Tage von der Staatlichen Museumsanlage „Kischi“ fortgesetzt. Für Fachleute und Kunstliebhaber findet die Präsentation „Museumsanlage „Kischi“ – Schatzkammer des geistigen Erbes Russlands“ statt. Hier kann man etwas über den Kirchhof auf Kischi erfahren, den Vorgang des Schnitzens der Schindeln für die Kuppeln – einer traditionellen Zimmermannstechnik des Russischen Nordens beobachten sowie der Erzählung von Sagen von Kischi zuhören.
Die Tage der geistigen Kultur Russlands in Deutschland werden durch Ausstellungsprojekte im Russischen Haus der Wissenschaft und Kultur in Berlin, die russische Volkskunst und russisches Kunsthandwerk, traditionelle russische Kleidung, Photographien malerischer Orte Russlands, Meisterwerke der Inkonenmalerei sowie Traditionen des russischen Mönchstums zeigen, fortgesetzt. Außerdem erwarten das Publikum Vorführungen von zeitgenössischen russischen Filmen zu geistigen Themen, ein Seminar zum Austausch der besten Praktiken im Bereich der Restaurierung von Denkmälern des kulturellen Erbes, sowie eine Konferenz, die dem herausragenden russischen Schriftsteller und der Persönlichkeit des öffentlichen Lebens des 20. Jahrhunderts Daniil Granin gewidmet ist und ermöglicht, auf eigene Weise auf wichtige Seiten der gemeinsamen russischen und deutschen Geschichte zu schauen.
Veranstaltungsort: Russisches Haus der Wissenschaft und Kultur in Berlin
Friedrichstraße 176-179, 10117 Berlin
Programm:
6. März
11:00 – 13:00 – Konferenz „Musikalisches Erbe Russlands und Deutschlands“
13:50 – 16:30 – Rundtischgespräch „Geistige Musik, Kunstmusik und zeitgenössische Musik“
17:00 – 18:00 – Klavierkonzert
7. März
15:00 – 17:30 – Forum zur Förderung des kulturellen Erbes und von Routen der geistigen Kultur
15:45 – 16:10 – Pressegespräch
18:30 – 19:00 – Ausstellungseröffnungen
19:00 – 20:30 – Galakonzert
8. März
11:00 – 12:00 – Präsentation „Museumsanlage „Kischi“ – Schatzkammer des geistigen Erbes Russlands“
12:00 – 14:30 – Internationales Symposium „Der Kirchhof von Kischi, Objekt des Weltkulturerbes. Verwaltung und Erhaltung“.
Offizielle Website – http://russianseasons.org/